EXHIBITION
DIE ANTI-HUMBOLDT-BOX – EINE AUSTELLUNG AUS DEM KOFFER
Die Wanderausstellung Anti-Humboldt-Box ist ein Projekt von Artefakte//anti-humboldt (Brigitta Kuster, Regina Sarreiter, Dierk Schmidt) und AFROTAK TV cyberNomads (Michael Küppers-Adebisi) in Kooperation mit Andreas Siekmann und Ute Klissenbauer.
Die Ausstellung greift in die Debatte um die gegenwärtige Rekonstruktion der historischen Mitte von Berlin durch das Berliner Schloss/Humboldt-Forum ein. Die Anti-Humboldt-Box macht die Kritik am Humboldt-Forum in Berlin transportabel und bringt sie an verschiedene Orte. Die Ausstellung im Koffer – angelehnt an Marcel Duchamps boîte-en-valise – wird zugleich als Kunst- und Informations-Ausstellung begriffen. Das Material der Kofferausstellung – künstlerische Miniaturarbeiten, Videomaterial, Flyer, Plakate – ist im Rahmen der Kampagne No Humboldt 21! entstanden.
Artefakte//anti-humboldt ist eine in Berlin arbeitende Gruppe von Künstler/innen und Wissen-schaftler/innen, die sich 2008 als Teil der Veranstaltung Der Anti-Humboldt – Eine Veranstaltung zum selektiven Rückbau des Humboldt-Forums (www.humboldtforum.info) gegründet hat. Artefakte//anti-humboldt untersucht und befragt die Existenz ethnologischer Sammlungen: 2008 mit einem Workshop zum Thema Restitution, 2009 mit einer Abendveranstaltung mit Françoise Vergès zum Museum of the present, 2010 mit dem Open-Air Film-Vortrag Mumienfilme auf dem Schlossplatz auf der Baustelle des Schlossplatzes des Humboldt-Forums, 2011 mit einem Film-Vortrag am Musée du Quai Branly, eingeladen von bétonsalon in Paris und 2012 mit der Installation rise, for you shall not perish (on mummymania) in der Ausstellung „Animismus“ im Haus der Kulturen der Welt (HKW). Am 22. November 2013 wird die durch Artefakte//anti-humboldt herausgegebene Ausgabe des britischen online journal darkmatter mit dem Titel Afterlifes: German and European Postcoloniality. Artefacts. Museums. Art. im HKW präsentiert.
AROTAK TV cyberNomads. Schwarze Deutsche Kultur Medien Bildung –Afrika Deutschland Archiv. Geleitet von Adetoun Küppers-Adebisi. Bereits 2001 entstand Das bildungspolitische Integrations-Pilotprojekt aus Perspektive der Schwarzen Deutschen Minderheit. Mit dem Online-Dossier „Afrikanische Diaspora Deutschland“ setzte es durch Schwarze Inhalte aus Geschichte, Kultur, Aktivismus, Medien und Kunst den Anfang der Black Berlin Renaissance im deutschen Mainstream (Hrsg.: Bundeszentrale für politische Bildung). In Kooperation mit Goethe Institut (02), Heinrich Böll Stiftung (03) und Haus der Kulturen der Welt (04) entstand ein internationales Mediennetzwerk, das jährlich beim Black Media Kongress in Berlin zusammenfand. 2004 ehrte die UNESCO das Projekt „May Ayim Award“, den 1. Schwarzen Deutschen Internationalen Literaturpreis als „Deutsches Projekt zur Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung“. 2010 wurde eine Berliner Strasse in May Ayim Ufer umbenannt. Online erscheint seit 2007 das Fernsehmagazin „WAAKA ABOUT“ mit Produktionen, medialen Interventionen und Event-Dokumentationen aus dekolonialer Perspektive. Für ihre innovativen Ansätze an den Schnittstellen von Bildung, Medien, Kultur und Kunst wurden die Social Media Aktivisten wiederholt auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene ausgezeichnet.
Presse:
Archive & Public Culture, South Africa: „Out-of-the-box actions critique Berlin’s resuscitated Humboldt-Forum“
Gezeigt wurde die Wanderausstellung bisher im Rahmen der Projekte:
„Decolonize!“ von Berlin Postkolonial e.V.:
Scriptings, Berlin (29. Dezember 2013 – 9. Januar 2014)
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dekoloniale Einwände gegen das Humboldt-Forum“ von AfricAvenir International e.V.:
Haus der Kulturen der Welt, Berlin (20.-25. November)
Galerie des August-Bebel Institut, Berlin (16.-18. November 2013)
Dank an: